Am Mittwoch 3. April 2019 um 18 Uhr werden Bilder von Kaspar Pütz präsentiert, die seinen persönlichen Zugang zum Thema „Heimat“ darstellen. Zur Eröffnung wird der langjährige ehemalige Zülpicher Bürgermeister, Josef Rhiem, sprechen, den eine persönliche Freundschaft mit Kaspar Pütz verband.
Kaspar Pütz lebte von 1920 – 1997 und war ein gefeierter und überaus beliebter Bürger seiner Heimatstadt Zülpich, die ihn schließlich auch zum Ehrenbürger ernannte.
Nach einer Lehre als Maler und Glaser in Zülpich absolvierte Kaspar Pütz seinen Militärdienst, auf den sogleich der Zweite Weltkrieg folgte, in dem er zwei Brüder verlor, selbst aber nur leicht verletzt wurde und danach in englische Gefangenschaft geriet. So konnte er, inzwischen Vater von drei Kindern, erst 1960 seinen Meister machen und sich damit als Maler- und Glasermeister in Zülpich selbstständig machen. Das Wohn- und Geschäftshaus, das er sich nach der Heimkehr aus der Gefangenschaft an der Schießbahn errichtet hatte, war im Kern eine Baracke, die er vom ehemaligen Führer-Hauptquartier in Münstereifel-Rodert erwerben konnte.
Bereits in jungen Jahren hatte er begonnen, Bilder zu zeichnen und zu malen. Eines konnte er sogar gegen 2 Pfund Butter tauschen. Er hatte keine Möglichkeit, eine künstlerische Ausbildung zu bekommen und war Autodidakt mit großer Leidenschaft für die Malerei, der er sich nach Schließung seines Betriebes im Jahre 1979 dann voll widmete. Zusätzlich war der überaus gesellige Maler, der in seiner Jugend auch Mitglied der katholischen Arbeiterbewegung war, in vielen Vereinen aktiv, war einmal Zülpicher Prinz Karneval und schließlich auch Ehrenbürger seiner Heimatstadt.
Ein besonderer Schwerpunkt seines Schaffens war die Wiedergabe der wichtigen historischen Bauten von Zülpich, die nach schwerer Kriegsbeschädigung überwiegend wiederhergestellt wurden. Aber auch Totalverluste, wie die ehemalige Pfarrkirche St. Marien, die alte Stiftskirche St. Peter (die neu gebaut wurde) oder die Synagoge, werden in seinen Bildern als Teil der Zülpicher Geschichte sichtbar und in ihrer ursprünglichen Umgebung wiedergegeben. Ein weiterer Zweig seiner unbändigen Mal-Lust sind wunderbar duftige Blumen-Stilleben oder die Darstellung eines Baumes in seiner Veränderung von Frühling, Sommer, Herbst und Winter. Ganz anders dagegen erscheinen tiefsinnig-surreale Darstellungen, die sich mit dem Glauben auseinandersetzen und überraschend ist auch manche Annäherung an die zeitgenössische Abstraktion.
Die Ausstellung vom 3. April bis 5. Mai 2019 wird jeweils freitags, samstags, sonntags 16:30 bis 18 Uhr in der Kirche zu sehen sein.