Niederelvenich Bild: © Wikipedia Wolkenkratzer
Niederelvenich                                                                                                             Bild: © Wikipedia Wolkenkratzer       

Haus Busch

Von den vier Prümer Lehenshöfen, um die Niederelvenich entstanden ist, besteht nur noch Haus Busch, eine Burg unmittelbar in die sumpfige Niederung auf der anderen Seite des Baches gebaut, mit dem sie ursprünglich durch Gräben verbunden war.

Die historischen Nachrichten sind spärlich. Im 15 Jh. ging die Burg durch Heirat des Grafen Beissel von Gymnich an Michael von dem Bongart, dessen Schwester Katharina sie 1545 erbte. Sie war mit Johann von Efferen gem. Hall verheiratet und schon ihr Sohn Daem von Efferen nannte sich 1546 von Hall zu Busch, da er hier auch wohnte. Haus Busch wird in dieser Zeit zu den besser ausgestatteten Adelssitzen des Landes gehört haben. 1692 kaufte die verwitwete Anna v. Groote den landtagsfähigen kurkölnischen Rittersitz. Ihr Sohn Ferdinand, Komtur des Malteser-Ordens, begann den ehrgeizigen Ausbau der mittelalterlichen Burg zum barocken Landschloss. Das der Komtur aus altem Kölner Patriziergeschlecht vor Vollendung seines ländlichen Traumes nach Tunis ging, beruht nach einer Familienüberlieferung auf einer gelösten Verlobung. Bis heute präsentiert sich Haus Busch im wesentlichen so, wie es im 18. Jh. unvollendet liegen blieb.

Ein modernes Scheunendach überdeckt heute die Reste eines Gebäudes, das mindestens drei Bauphasen des Mittelalters in sich birgt und für seine Zeit nicht weniger aufwendig war, als das nicht fertiggestellte Barockschloß. Der noch am besten erhaltene Teil ist der mächtige Keller mit drei Tonnen-gewölbten Räumen, über den sich ein querrechteckiger Bau erhob. Dieser entstand seinerzeit über einem älteren und wohl kleineren Burghaus, von dem im westlichen Kellerraum ein rundes (Turm-) Fundament erhalten ist. Dieser älteste hier fassbare Bau scheint ganz abgebrochen und sein Material im Neubau des 15. Jh. verwendet worden zu sein. In den gewölbten Stürzen einiger Kellerfenster sind tönerne Fußbodenplatten mit glasierter und ornamentierter Oberfläche aus dem 14. Jh. verarbeitet. Die letzte Ausbauphase des mittelalterlichen Burghauses hat um 1500 stattgefunden. Wie der Bau, der im 16. Jh. aus verschiedenen alten Bestandteilen zusammengeschlossen wurde, dann tatsächlich im 18. Jh. kurz vor seinem Abbruch ausgesehen haben muss, kann man in Darstellungen des Hauses Busch von 1730, nach dem Neubau der Vorgebäude, aber noch vor dem Abbruch des alten Herrenhauses, sehen. Die Darstellungen lassen in zweifacher Hinsicht Bedauern aufkommen, zum einen, dass das alte Herrenhaus nicht mehr besteht und zum anderen, dass das Neue gar nicht erst gebaut wurde.

Quelle: Stadt Zülpich, "Die Ortschaften der Gesamtstadt Zülpich" 08 /1999

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